Goldpreis – Die Bedeutung des Handelskurses

Wissenswertes zum Goldpreis in der Zusammenfassung

Das wertdichte Edelmetall und seine Preisentwicklung

Seit Jahrtausenden schätzen wir Gold aufgrund seines feinen Glanzes, der Vielfältigkeit in der Verwendung und seiner hohen Wertbeständigkeit. Auf uns Menschen übt es von jeher eine besondere Anziehung aus. Ob elegantes Schmuckstück, hochwertige Elektronik oder bleibender Vermögenswert, das unzerstörbare Edelmetall punktet mit vielen Vorteilen und Einsatzmöglichkeiten. Welchen Wert Gold hat, darüber bestimmen tagesaktuell die grossen Rohstoffbörsen dieser Welt. Als Basis gilt die Feinunze zu 31,103 Gramm. Ihr Preis stellt unter anderem die Grundlage für die Handelspreise von Goldbarren und Goldmünzen dar. Neben physischem Gold spielt ebenfalls Papiergold eine entscheidende Rolle bei der Kursgestaltung.

Disclaimer: Dieser Artikel stellt grundlegende Informationen zum Goldkurs ohne Anspruch auf Vollständigkeit bereit. OrSuisse ist ein reiner Lagerdienstleister ohne Edelmetallhandel. Sie erhalten bei uns weder bindende Preisauskünfte noch Angebote zu Kauf oder Veräusserung von Gold und anderen Edelmetallen.

Der Goldpreis bezeichnet den aktuellen Weltmarktpreis für eine Feinunze Gold. Die «Troy Ounce» (oz.tr.) wie sie im englischen Sprachgebrauch genannt wird, beläuft sich auf exakt 31,1034768 Gramm, der alten Apotheker-Unze. Sie bezeichnet jedoch nur den reinen Edelmetallanteil eines Produkts. Der Spotpreis (auf Deutsch Kassakurs) für eine Goldunze wird in US-Dollar notiert. Von diesem Goldpreis in USD leiten sich die Preise in anderen Währungen zu tagesaktuellen Wechselkursen ab. So entsteht zum Beispiel der Goldpreis in CHF oder der Goldpreis in EUR.

Beeinflusst wird der Goldpreis insbesondere durch die grossen Marktteilnehmer wie Zentralbanken, Minengesellschaften oder dem Investmentbereich. Dazu gehört ebenfalls der Handel mit Papiergold. Gehandelt wird der Rohstoff Gold täglich zu definierten Zeiten an den internationalen Börsen wie etwa der New York Mercantile Exchange (NYMEX). Die New Yorker Börse integriert die COMEX (Commodities Exchange), die als weltgrösster Handelsplatz für Gold-Terminkontrakte gilt. Bedeutende Goldbörsen sind ebenfalls die Shanghai Gold Exchange (SGE) in China oder die Tokio Exchange Group (TOCOM) in Japan.

Weiterhin spielt der ausserbörsliche Handel für physisches Gold mit den Good Delivery Goldbarren eine entscheidende Rolle bei der Goldpreisbestimmung. Hier bildet der London Bullion Market (LBM) das globale Zentrum für den Goldhandel «over the counter» (OTC, zu Deutsch „über die Ladentheke“). Das London Gold Fixing findet zweimal täglich statt. Hier nimmt insbesondere die Nachfrage von Grossbanken Einfluss, die der London Bullion Market Association (LBMA) angehören.

Goldbarren und -münzen
Goldbarren und -münzen

Die Einflussfaktoren des Goldpreises

Wie bei nahezu jedem Handelsobjekt so bestimmen auch bei Gold die beiden Faktoren Angebot und Nachfrage im Wesentlichen den Wert des Edelmetalls und dessen aktueller Preis. Dabei wird das Goldangebot durch die Fördermengen und Hedgingverkäufe (Vorwärtsverkäufe von zum Beispiel Minen, die den Preis für ihre zukünftige Produktion damit absichern) der grossen Minenbetreiber beeinflusst sowie durch die vorhandenen Mengen an recyceltem Gold. Ein Bestandsverkauf von Zentralbanken sowie von anderen institutionellen und privaten Investoren, kann zusätzlich Einfluss auf das Angebot nehmen.

Was die Nachfrage betrifft, so ist die Schmuckherstellung mit knapp 50 Prozent seit Jahren der grösste Goldabnehmer. Zu den Grossbeziehern zählen ebenfalls die Notenbanken und der Investmentsektor, der sich in physische Bullionware wie Goldbarren und Goldmünzen sowie in börsengehandelte Finanzprodukte wie ETFs oder ETCs unterteilt. Anders als bei Silber betrifft die industrielle Nachfrage bei Gold lediglich rund 7 Prozent.

Zu den grossen Einflussnehmern auf den Goldkurs zählen insbesondere die Zinssätze und das Inflationsgeschehen der Länder. Darüber hinaus haben geopolitische Ereignisse wie kriegerische Auseinandersetzungen, Energiekrisen oder gesundheitliche Gefährdungen immer wieder zu einer erhöhten Nachfrage nach Gold geführt. Ebenso können Währungsschwankungen Auslöser für Goldkäufe sein. Hier ist insbesondere der US-Dollar als Leitwährung zu nennen. Denn ist der Schweizer Franken im Vergleich zum US-Dollar stark, lässt sich zu vergleichsweise günstigeren Preisen Gold kaufen. Ein Verkauf würde sich dann als ungünstig erweisen. Doch beim Erwerb von Goldmünzen oder Goldbarren in der Schweiz zählt der Goldpreis in Schweizer Franken.

Bei der Goldpreisfindung wird zudem zwischen dem Spotpreis (auf Deutsch der Kassakurs) und dem Futures-Preis (Terminmarktpreis) unterschieden. Dabei definiert der Spot den Preis von Händlern, die physische Goldprodukte im aktuellen Markt kaufen oder verkaufen möchten. Als Futures-Preise werden die Angaben in Kontrakten bezeichnet, die auf einen zukünftigen Kauf oder Verkauf von Gold zu einem definierten Zeitpunkt abzielen. Spot- und Future-Preise weichen in der Regel voneinander ab, da Futures unabhängig und je nach Laufzeit gehandelt werden. Sie können damit über oder unter dem Spotpreis liegen. Gold-Terminkontrakte sind heutzutage wichtige Investmentprodukte, die jedoch mit einem höheren Risiko verbunden sind und erweiterte Marktkenntnisse voraussetzen.

Die historische Goldpreis-Entwicklung

Moderne Rückbetrachtungen in der Goldpreisentwicklung beginnen meist in den 1970er-Jahren. So markierte das Ende des Bretton-Woods-Systems (Goldpreisbindung an den US-Dollar) 1973 eine neue Zeit, in welcher sich der Goldkurs frei bilden konnte. Dies führte über mehrere Jahre zu einem deutlichen Anstieg von zunächst 65 USD auf dann 850 USD für eine Feinunze. Dieser Höchststand von Januar 1980 sollte für fast zwei Jahrzehnte Bestand haben.

Mitte 1999 hatte Gold mit 252 USD erstmals wieder einen Tiefstand erreicht, der gleichzeitig einen Umbruch einleitete. Begünstigt durch die weltweite Finanzkrise ab 2007 begann ein Aufwärtstrend der 2011 in ein neues Allzeithoch von 1’900 USD gipfelte. Die folgenden Jahre markierten wiederum eine deutliche Konsolidierung, bevor schliesslich mit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 und des Ukraine-Kriegs 2022 neue Höchstwerte bis zu 2’063 USD erzielt wurden. In der Folgezeit deckten sich insbesondere die Zentralbanken – allen voran China, aber auch Polen und Singapur – mit Gold zur Stärkung ihrer Landeswährungen ein. Danach sind die Notierungen für Gold weiter angestiegen.

Welchen Einfluss hat die Wirtschaft auf den Preis für Gold?

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Goldpreis tendenziell eher dann steigt, wenn die Wirtschaft leidet. Im Umkehrschluss wird bei einer florierenden wirtschaftlichen Lage eher in Aktien und andere Vermögenswerte investiert als in den sogenannten «sicheren Hafen» Gold (Siehe hierzu auch nächstes Kapitel). Dies führt laut Analysten zu einem Rückgang des Goldpreises. Doch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit wenden sich die Menschen eher dem Gold zu. Für viele stellt es einen ruhenden, beständigen Pol in schwierigen Zeiten dar. Ein gutes Beispiel hierfür sind steigende oder allgemein hohe Inflationszahlen. Das Kapital wird daher häufig als Schutz gegen den Kaufkraftverlust mit Goldkäufen gesichert.

Wichtiger Indikator für den Kurs von Gold ist ebenfalls das Verhalten der Zentralbanken. Die Notenbanken halten häufig hohe Goldbestände in Form von Good Delivery Barren. Dabei handelt es sich um Standardgoldbarren zu 400 Unzen oder rund 12,4 Kilogramm. Die Gründe hierfür sind die gleichen, die auch private Investoren zum Kauf veranlassen: Dazu gehört die historische Stellung als Vermögenswert, die bereits seit der Antike besteht. Weiterhin hat sich Gold insbesondere in Krisenzeiten aufgrund des langfristigen Werterhalts bewährt. Aufgrund des allenfalls geringen Ausfallrisikos wird das Edelmetall gerne zur Diversifikation mit anderen Anlagenklassen im Portfolio genutzt. Darüber hinaus versprechen umfangreiche Goldbestände Stabilität und Sicherheit bei einem Währungsverfall.

Laut World Gold Council horten die USA die grössten Goldreserven mit über 8’000 Tonnen vor Deutschland (3’350 t), Italien (2’450 t), Frankreich (2’430t) und Russland (2’230 t). Insgesamt lagert etwa ein Fünftel des jemals geförderten Goldes in den Depots der Zentralbanken. Damit gelten die Notenbanken als ein wesentlicher Treiber des Goldpreises.

Gold als Investitionsprodukt

Was für die Zentralbanken gilt, trifft ebenfalls auf Privatanleger zu. Nur dass private Investoren in der Regel keine 12-Kilo-Barren kaufen, sondern Goldbarren oder Goldmünzen in eher handelsüblichen Stückelungen zu einer Feinunze, 100 Gramm bis hin zu 1kg Barren. Solches Bulliongold wird insbesondere in Krisenzeiten gekauft. Durch seine Wertbeständigkeit gilt Gold seit Jahrzehnten als sicherer Hafen, wenn die Wirtschaft durch geopolitische Zwischenfälle belastet ist oder wenn Inflations- und Rezessionsängste die Menschen belasten. Auch wenn andere Anlageformen wie Aktien oder Anleihen als weniger attraktiv eingeschätzt werden, wird allgemein zu Goldprodukten gegriffen.

Physisches Gold zeichnet sich durch seine Wertbeständigkeit aus. Es wirft zwar weder regelmässige Zinsen noch Dividenden ab, doch verzeichnet es insbesondere über einen längeren Zeitraum betrachtet eine kontinuierliche Wertsteigerung. Davon können sich Anleger überzeugen, wenn sie den Spotpreis für Gold über die letzten Jahre vergleichen.

Der Wert von Gold und seine Beständigkeit lassen sich auch an einem anschaulichen Beispiel aus dem Alltag festmachen. So hat der babylonische Herrscher Nebukadnezar II um 580 v.Chr. festgelegt, dass eine Unze Gold etwa dem Wert von 350 Laiben Brot entspricht. Das Erstaunliche ist, dass diese Gleichung bis in die Neuzeit Bestand hat. Denn bei einem Preis von rund 4 Schweizer Franken für einen Laib Brot, hätte man bis Ende 2019 noch die gleiche Anzahl an Brotlaiben für erhalten. Inzwischen bekäme man sogar etwa 500 Brote für eine Feinunze Gold, wie etwa einer Krügerrand Münze.

Tipps zur physischen Goldlagerung

Durch seine hohe Wertdichte lässt sich Gold im Vergleich zu Silber wesentlich einfacher lagern. So kann physisches Gold im Wert von 500’000 Schweizer Franken noch gut in einem Schliessfach untergebracht werden, während Silber der gleichen Grössenordnung wesentlich mehr Volumen einnimmt. Allerdings benötigen Goldbarren oder Goldmünzen eine wertangemessene Verwahrung. Heimsafes und Bankschliessfächer sind hier meist unzureichend oder können die Erwartungen an eine diskrete Abwicklung unter Wahrung der Privatsphäre nicht erfüllen. Viele Investoren bevorzugen daher eine Goldlagerung ausserhalb der EU.

Diese Mankos können private Lagerunternehmen wie OrSuisse aus der Schweiz ausgleichen, denn sie werden völlig bankenunabhängig geführt. In den modernen Hochsicherheitsanlagen lagert das Gold in Einzelverwahrung. Im Gegensatz zu einer Sammelunterbringung bleibt das im Original gelagerte Edelmetall vollständig im Eigentum des Kunden. Bei einer späteren Auslagerung würden Sie also dieselben Stücke zurückerhalten.

Darüber hinaus erhalten Kunden von OrSuisse handelbare Lagerscheine für ihr Gold, die nach Schweizer Obligationenrecht wie Wertpapiere eingesetzt werden können. Die Ordre-Lagerscheine von OrSuisse lassen sich einfach per Indossament übertragen und können alternativ zur Sicherung von Krediten verwendet werden. Wer im Besitz der Papiere und namentlich eingetragen ist, hat zudem Anspruch auf Herausgabe des Edelmetalls. Somit kann das physische Gold jederzeit auch ohne Warenbewegung veräussert werden.

Wissenswertes zum Goldpreis in der Zusammenfassung

  • Der Preis für eine Feinunze Gold wird tagesaktuell an den internationalen Handelsplätzen ermittelt und zunächst in US-Dollar ausgegeben.
  • Für die einzelnen Länder wird der Preis anschliessend zu aktuellen Wechselkursen umgerechnet. Dadurch ergibt sich zum Beispiel der Goldpreis in CHF.
  • Zu den wichtigsten Märkten gehören die New Yorker Börse COMEX für Gold-Terminkontrakte und der ausserbörsliche London Bullion Market für physisches Gold.
  • Der Goldpreis ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Darüber hinaus können Währungsschwankungen, geopolitische Ereignisse, die Leitzinsen oder das Inflationsgeschehen den Goldkurs beeinflussen.
  • Für die Preisbestimmung des Goldkurses sind gleichermassen der aktuelle Spotpreis und der Futurespreis aus Goldterminverträgen massgeblich.
  • Ein Fünftel des gesamten Weltbestandes von Gold lagert in den Depots der Zentralbanken. Dabei besitzen die USA die grössten Goldreserven der Welt. Die Notenbanken können mit Käufen oder Verkäufen den Goldmarkt beeinflussen.
  • Physisches Gold gilt insbesondere in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Investoren kaufen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eher bevorzugt Goldbarren oder Goldmünzen als Schutz vor Inflation und Rezession.
  • Zur sicheren Lagerung von physischem Gold bietet sich eine bankenunabhängige Einzelverwahrung im Hochsicherheitslager der Schweiz an.
  • Das Lagerunternehmen OrSuisse stellt handelbare Lagerscheine für das hinterlegte Gold aus, die sich als Wertpapiere einsetzen lassen. Mit den Ordre-Lagerscheinen von OrSuisse können Edelmetalle auch ohne Warenbewegung überschrieben und veräussert werden.

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